Rechnerabwärme als wertvolle Ressource

TTD-Projekt mit Deutschem Rechenzentrumspreis 2017 ausgezeichnet

2017/04/26

Das Projekt “Rechenzentren als Wärmeerzeuger: Nutzungspotentiale für Rechnerabwärme” von Johannes Oltmanns (Institut für Technische Thermodynamik) ist mit dem Deutschen Rechenzentrumspreis 2017 ausgezeichnet worden. Ziel des Projektes ist es, die Abwärme des Hochleistungsrechners der TU Darmstadt zukünftig möglichst energieeffizient für das TU-eigene Fernwärmenetz zu nutzen.

Die Abwärme des Hochleistungsrechner der TU Darmstadt soll zukünftig in das TU-eigene Fernwärmenetz eingespeist werden. Bild: Nikolaus Heiss

Immer mehr Rechenzentren werden von Luft- auf Wasserkühlung umgerüstet. Allerdings wird aus Mangel an Alternativen die Abwärme an die Umgebung abgegeben, obwohl die Energie in umliegenden Gebäuden als Heizwärme weiterverwendet werden könnte. Die Abwärme des Hochleistungsrechners der TU Darmstadt soll zukünftig in das TU-eigene Fernwärmenetz eingespeist werden. Dadurch ergeben sich Einsparungen sowohl bei der Rechnerkühlung als auch bei der Wärmeerzeugung.

Bisher ungenutzte Effizienzpotentiale werden erst bei einer ganzheitlichen Betrachtung des Energiesystems sichtbar. An der TU Darmstadt sind Hochleistungsrechner und Fernwärmenetz in einer Hand, was für die Umsetzung der Abwärmenutzung vorteilhaft ist.

Das Projekt “Rechenzentren als Wärmeerzeuger: Nutzungspotentiale für Rechnerabwärme” von Johannes Oltmanns beschäftigt sich mit der Frage, wie das Abfallprodukt Wärme möglichst effizient als Ressource genutzt werden kann. Oltmanns, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Technische Thermodynamik, konnte auch die Jury des Deutschen Rechenzentrumspreises überzeugen, die ihn am 25.04.2017 mit dem 1. Preis in der Kategorie “Ideen & Forschung rund um das Rechenzentrum” auszeichnete.

Ergebnisse der Konzeptphase des Projektes ergeben eine Verringerung der fossilen Stromerzeugung um 2% und der Wärmeerzeugung um 21 % bis 2026 im Vergleich zu 2017 für den Campus Lichtwiese. Dadurch verringern sich die CO2-Emissionen der TU Darmstadt um mehr als 800 t/Jahr.

Eingebettet ist das Projekt in das Forschungsvorhaben EnEff:Stadt Campus Lichtwiese, bei dem Forscher aus der Architektur, der Elektrotechnik, dem Maschinenbau und der Informatik gemeinsam untersuchen, wie durch ein optimiertes Zusammenspiel zwischen Energieerzeugung, -verteilung und Gebäuden die Energieeffizienz am Campus verbessert werden kann.

Projektbeschreibung

Pressemitteilung (opens in new tab)

Projektbeschreibung EnEff:Stadt-Campus Lichtwiese (opens in new tab)

“Heiße Themen – Flüssigkühlung und Schwungradtechnik” (Artikel in DataCenter Insider, Mai 2017)